Mitten im lebendigen Quartier Latin, im 5. Arrondissement unweit des Jardin des Plantes, liegt eine der ältesten Sehenswürdigkeiten in Paris: die Arènes de Lutèce. Dieses römische Amphitheater (französisch Arènes de Lutèce) wurde im 1. Jahrhundert n. Chr. erbaut und konnte einst etwa 15.000 Zuschauer fassen. Heute ist es ein idyllischer Stadtpark, in dem antike Mauern von blühenden Bäumen gesäumt werden. Der Name Lutèce erinnert daran, dass Paris zur Römerzeit Lutetia hieß Bereits beim Betreten der Anlage fühlt man sich auf eine Zeitreise versetzt: Über der ehemaligen Bühne (gut 40 Meter breit blickt man auf alte Steinstufen, die einst Theateraufführungen und gladiatorische Spiele beherbergten.
Historischer Überblick
Die Arènes de Lutèce wurden zwischen Ende des 1. Jh. und Anfang des 2. Jh. errichtet (unter den Kaisern Trajan oder Hadrian). Ihr ungewöhnliches, beinahe oblonges Amphitheater bot neben Theateraufführungen vor allem spektakuläre Gladiatorenkämpfe und Feuerspiele. Die lange Bühne und inszenierten Elefantenschauen begeisterten Zehntausende im antiken Lutetia. Archäologen schätzen die einstige Kapazität auf etwa 15.000 bis 17.000 Plätze. An den Rändern sitzen „Publikumsreste“ in Form von steinernen Tribünen, Nischen und Treppen – heute nutzen Besucher und Einheimische diese Sitzreihen zum Picknick oder Musizieren. Damit gehören die Arènes neben den Thermen von Cluny zu den einzigen sichtbaren Zeugnissen der gallo-römischen Zeit in Paris.
Nach mehreren Jahrhunderten voller Geschichte verfielen die Arenen mit dem Einbruch des Mittelalters allmählich. Kaiser Philippe Auguste ließ im 13. Jh. eine Stadtmauer bauen, wobei Teile des Amphitheaters verfüllt wurden. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts kam das antike Erbe wieder zutage: Bei Ausgrabungen an der Rue Monge (1860–69) stießen Arbeiter auf die Reste der Arena. Eine Rettungskampagne prominenter Intellektueller um Victor Hugo und die „Société des Amis des Arènes“ verhinderte schließlich eine Zerstörung (geplant war dort ein Tramdepot). 1883 begannen die Freilegungen, 1896 wurde das Gelände als kleiner öffentlicher Park für die Stadt eingeweiht. Bereits seit 1884 steht der Ort unter Denkmalschutz als Monument Historique – ein Juwel gallo-römischer Baukunst, das Paris zurückgewonnen hat.
Die Arènes heute
Heute präsentiert sich die einstige Arena als grünes Kleinod im Herzen des Quartier Latin. Auf den antiken Tribünen picknicken Besucher entspannt in der Sonne oder lauschen kleinen Konzerten – die hervorragende Akustik des halbkreisförmigen Theaters macht es möglich. Jugendliche halten hier gern einen Fußball-Kick ab, während sich Ältere einem Pétanque-Spiel widmen. Überall laden grasbewachsene Böschungen und blühende Sträucher zu einem ruhigen Spaziergang ein. Neben der Ausgrabungsstätte erstreckt sich der Square Capitan, ein kleiner Park mit Spielplatz und Vogelhaus, der besonders für Familien mit Kindern interessant ist. So wird der Besuch der Arènes de Lutèce zu einem echten Pariser Erlebnis – historische Atmosphäre und Alltag der Stadt verschmelzen hier auf besondere Weise. Selbst im Winter blühen dank engagierter Gärtner gelegentlich Narzissen und blühen Weinreben an den Hängen, sodass ein Spaziergang zu jeder Jahreszeit lohnenswert ist.
Besuch planen: Lage und Öffnungszeiten
Die Arènes de Lutèce liegen 49 Rue Monge. Vom Hotel Saint Christophe (Rue Lacépède) erreichen Sie das Amphitheater in nur wenigen Minuten zu Fuß. Der Eintritt ist kostenlos, und die Anlage ist täglich geöffnet. Je nach Saison sind die Arènes von etwa 8 oder 9 Uhr bis zum frühen Abend zugänglich: Im Sommer (April bis Oktober) etwa bis 19:30–20:30 Uhr, im Winter (November bis März) bis ca. 17:00 Uhr. Den genauen Stand der Öffnungszeiten sollte man vor einem Besuch auf der offiziellen Website überprüfen.
Zur Erkundung stehen mehrere Eingänge offen: Am bekanntesten ist der Torbogen in der Rue Monge (neben dem Hotel des Arènes). Weitere Zugänge finden sich von der Rue de Navarre oder der Rue Linné/Place Monge aus. Die nächste Metrostation ist Cardinal Lemoine (Linie 10), auch Jussieu (Linien 7 und 10) sowie Place Monge (Linie 7) sind fußläufig erreichbar. Mehrere Buslinien (z.B. 47, 67, 89) halten in der Nähe.
Fazit
Als historischer Ort in Paris bietet die Arènes de Lutèce eine einzigartige Mischung aus Antike und lebendigem Stadtleben. Für kulturinteressierte Gäste des Hotels Saint Christophe ist dieses versunkene Amphitheater ein absolutes Muss: Es ist nicht nur eine der römischen Sehenswürdigkeiten in Paris, sondern auch ein inspirierender Ort zum Verweilen – direkt um die Ecke. Eine Besichtigung der Arènes entführt Sie für kurze Zeit ins alte Lutetia und macht Geschichte spürbar. In Kombination mit einem Bummel durch das Quartier Latin oder einem Besuch im Jardin des Plantes wird daraus ein unvergesslicher Ausflug im Zentrum von Paris.
Quellen: Historische Details und aktuelle Besucherinformationen stammen aus Archivrecherchen und Reiseempfehlungen (Paris Tourismus, Paris Discovery Guide, u.a.). Die Nähe zum Hotel Saint Christophe wird von der Hotelseite bestätigt